Kontakt

  • FABES For­schungs-GmbH

    für Ana­ly­tik und Bewertung
    von Stoffübergängen

    Schra­gen­hof­str. 35
    D‑80992 München

  • +49 (0) 89 149009–50
  • +49 (0) 89 149009–80

Bewertung

EU/ Deutschland: Verpackungsmaterialien

Die als Migra­ti­on bezeich­ne­ten Stoff­über­gän­ge aus Ver­pa­ckun­gen und ande­ren Bedarfs­ge­gen­stän­den in Füll­gü­ter sind recht­lich streng gere­gelt. Hier­für exis­tie­ren sowohl euro­päi­sche Ver­ord­nun­gen, Richt­li­ni­en und Reso­lu­tio­nen als auch natio­na­le Ver­ord­nun­gen und Emp­feh­lun­gen. Zur nähe­ren Erläu­te­rung der EU-Gesetz­ge­bung ste­hen teil­wei­se aus­führ­li­che Leit­fä­den zur Verfügung.

So gilt u.a. für alle Arten an Mate­ria­li­en und Gegen­stän­den, die dazu bestimmt sind, mit Lebens­mit­teln in Berüh­rung zu kom­men, seit dem 27.10.2004 die Ver­ord­nung (EG) Nr. 1935/2004 des Euro­päi­schen Par­la­ments und des Rates. Unter Arti­kel 3 (1) wer­den fol­gen­de all­ge­mei­ne Anfor­de­run­gen an alle Ver­pa­ckun­gen für Lebens­mit­tel gestellt:

Mate­ria­li­en und Gegen­stän­de, ein­schließ­lich akti­ver und intel­li­gen­ter Mate­ria­li­en und Gegen­stän­de, sind nach guter Her­stel­lungs­pra­xis („GMP“) so her­zu­stel­len, dass sie unter den nor­ma­len oder vor­her­seh­ba­ren Ver­wen­dungs­be­din­gun­gen kei­ne Bestand­tei­le auf Lebens­mit­tel in Men­gen abge­ben, die geeig­net sind,

[a] die mensch­li­che Gesund­heit zu gefähr­den oder

[b] eine unver­tret­ba­re Ver­än­de­rung der Zusam­men­set­zung der Lebens­mit­tel her­bei­zu­füh­ren oder

[c] eine Beein­träch­ti­gung der orga­no­lep­ti­schen Eigen­schaf­ten der Lebens­mit­tel herbeizuführen.

Die gute Her­stel­lungs­pra­xis wird dabei über die Ver­ord­nung (EG) Nr. 2023/2006 der Kom­mis­si­on auf sehr all­ge­mei­ne Wei­se geregelt.

Arti­kel 5 der Rah­men­ver­ord­nung beschreibt, für wel­che unter ANNEX I defi­nier­te Grup­pen dies gel­ten soll. Die­se Ver­ord­nung hin­dert gemäß Arti­kel 6 die Mit­glied­staa­ten nicht dar­an, wenn kei­ne Ein­zel­maß­nah­men im Sin­ne des Arti­kels 5 ergrif­fen wur­den, natio­na­le Vor­schrif­ten bei­zu­be­hal­ten oder zu erlas­sen, sofern die­se mit den Ver­trags­be­stim­mun­gen in Ein­klang ste­hen. Bei­spiel­haft sol­len hier die Emp­feh­lun­gen des Bun­des­in­sti­tuts für Risi­ko­be­wer­tung (BfR) genannt werden.

Als das am bes­ten regu­lier­te Lebens­mit­tel­kon­takt­ma­te­ri­al sind Kunst­stoff­ma­te­ria­li­en zu nen­nen, die der Kunst­stoff­ver­ord­nung (EU) Nr. 10/2011 der Kom­mis­si­on ent­spre­chen müssen.

In die­ser Ver­ord­nung wer­den fol­gen­de unter­schied­li­che Mög­lich­kei­ten der Kon­for­mi­täts­prü­fung genannt:

  • Bestim­mung der Gesamt- bzw. Glo­bal­mi­gra­ti­on unter spe­zi­el­len „OM“-Bedingungen auf Ein­hal­tung des Glo­bal­mi­gra­ti­ons­grenz­wer­tes („OML“);
  • Bestim­mung der spe­zi­fi­schen Migra­ti­on in Lebens­mit­tel­si­mu­lan­zi­en unter „SML“-Bedingungen zur Über­prü­fung des sub­stanz­spe­zi­fi­schen Migra­ti­ons­grenz­wer­tes („SML“);
  • Bestim­mung des Rest­ge­hal­tes der Substanz;
  • Erset­zung der spe­zi­fi­schen Migra­ti­on durch die Gesamt­mi­gra­ti­on, wobei die Migra­ti­ons­be­din­gun­gen iden­tisch sein müssen;
  • Annah­me einer 100%igen Migra­ti­on der Sub­stanz auf Grund­la­ge des Rest­ge­halts des Stof­fes im Material;
  • Mathe­ma­ti­sche Model­lie­rung der Migra­ti­on unter Anwen­dung all­ge­mein aner­kann­ter, auf wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen basie­ren­der Dif­fu­si­ons­mo­del­le. Grund­la­ge ist die Kennt­nis des Rest­ge­halts des Stof­fes im Material.

Zur Über­prü­fung der Kon­for­mi­tät unter­sucht FABES die Migra­ti­on aus der Ver­pa­ckung in das Füll­gut. Dazu wer­den bevor­zugt soge­nann­te Lebens­mit­tel­si­mu­lan­zi­en ver­wen­det, ein­fa­che Test­me­di­en, die Lebens­mit­tel und durch ihr Ver­hal­ten die Migra­ti­on aus Lebens­mit­tel­kon­takt­ma­te­ria­li­en nach­ah­men. Bei­spiel­haft sol­len Essig­säu­re 3% für sau­re Lebens­mit­tel und Etha­nol 50% für Milch­pro­duk­te genannt wer­den. Die bei der Prü­fung anzu­wen­den­den Kon­takt­be­din­gun­gen (Zeit/ Tem­pe­ra­tur) sind kon­kret vor­ge­ge­ben und stel­len Schnell­tests bzgl. der rea­len Kon­takt­be­din­gun­gen dar.

Eine Prü­fung beinhal­tet häu­fig die Bestim­mung der Gesamt­mi­gra­tio­nen, Scree­nings auf „NIAS“ und, sofern not­wen­dig, spe­zi­fi­sche Migra­tio­nen von Sub­stan­zen. NIAS sind dabei nach der Ver­ord­nung (EU) Nr. 10/2011 unbe­ab­sich­tigt ein­ge­brach­te Sub­stan­zen wie Ver­un­rei­ni­gung in den ver­wen­de­ten Sub­stan­zen, Reak­ti­ons­zwi­schen­pro­duk­te, die sich im Her­stel­lungs­pro­zess gebil­det haben, oder Abbau- bzw. Reak­ti­ons­pro­duk­te. Wei­te­re Ana­ly­sen sind vom Pro­ben­auf­bau, der Pro­ben­ma­trix bzw. dem Ziel der Unter­su­chung abhän­gig. Eine Bewer­tung erfolgt auf Basis der ana­ly­sier­ten Migra­ti­ons­men­gen und ent­spre­chen­der Posi­tiv­lis­ten (Kunst­stoff: Uni­ons­lis­te), die Sub­stan­zen auf­füh­ren, deren Ein­satz teil­wei­se nur mit Ein­schrän­kun­gen erlaubt ist. Unter Umstän­den erfolgt eine wei­te­re Risikoabschätzung.

Das­sel­be Vor­ge­hen gilt neben Papie­ren, Kar­tons und Mate­ria­li­en aus Pap­pe für ande­re Bedarfs­ge­gen­stän­de wie Kos­me­tik- oder phar­ma­zeu­ti­sche Ver­pa­ckun­gen. Dabei ist die Kennt­nis oder eine Vor­stel­lung der „worst case“-Kontaktbedingungen der Ver­pa­ckung oder des Kon­takt­ma­te­ri­als wich­tig, da davon die Migra­ti­ons­be­din­gun­gen abhängen.

FABES unter­sucht die oben erwähn­ten Mate­ria­li­en in Hin­blick auf die ent­spre­chen­den Regle­men­tie­run­gen und erstellt die Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen bzgl. des Migrationsverhaltens.

Wenn Sie das Ziel haben, eine Sub­stanz in die Uni­ons­lis­te für Kunst­stoff­ma­te­ria­li­en zu brin­gen, dann kann FABES die Migra­ti­on und den Anfangs- bzw. Rest­ge­halt gemäß den Vor­ga­ben der Euro­päi­schen „Note for Gui­dance“ bestim­men. Dabei wer­den auch sämt­li­che mög­li­che Ver­un­rei­ni­gun­gen und ent­ste­hen­de Abbau und Reak­ti­ons­pro­duk­te der Sub­stanz berück­sich­tigt. Zudem ist es auch in enger Koope­ra­ti­on mit Ihnen mög­lich,  das kom­plet­te Dos­sier zusam­men­stel­len, das der Euro­päi­schen Lebens­mit­tel­be­hör­de (EFSA) zur Bewer­tung zur Ver­fü­gung gestellt wird.  Das Dos­sier beinhal­tet dabei neben den oben erwähn­ten Ana­ly­sen auch die ein­deu­ti­ge Iden­ti­fi­zie­rung des Stof­fes, phy­si­ka­lisch-che­mi­sche Eigen­schaf­ten des Stof­fes, die Ver­wen­dung des Stof­fes, Infor­ma­tio­nen zur Auto­ri­sie­rung des Stof­fes in ande­ren Län­dern und toxi­ko­lo­gi­sche Studien.

Sofern Sub­stan­zen zuge­las­sen wer­den sol­len, die z.B. in Beschich­tun­gen oder Papier­ma­te­ria­li­en ein­ge­setzt wer­den sol­len, ist ein dem EFSA-Dos­sier ent­spre­chen­des Dos­sier beim BfR ein­zu­rei­chen. D

Deutschland: Trinkwasserkontaktmaterialien

Für Trink­was­ser­kon­takt­ma­te­ria­li­en ist in Deutsch­land das Umwelt­bun­des­amt (UBA) zustän­dig. Für eine Über­prü­fung der Mate­ria­li­en sind ent­spre­chen­de Vor­ga­ben der UBA zu berück­sich­ti­gen. So gel­ten für Kunst­stof­fe und ande­re orga­ni­sche Mate­ria­li­en, Email bzw. Kera­mik, Metall und Zement ent­spre­chend publi­zier­te Bewer­tungs­grund­la­gen, für Elas­to­mer- bzw. Schmier­stof­fe, Sili­ko­ne bzw. TPE-Mate­ria­li­en ent­spre­chen­de Emp­feh­lung bzw. Leitlinien.

Von Inter­es­se ist dabei der Gering­fü­gig­keits­leit­fa­den zur Beur­tei­lung von orga­ni­schen Mate­ria­li­en, nach dem bei einer Migra­ti­on von <0,1 µg/L Trink­was­ser kein toxi­ko­lo­gi­scher Nach­weis mehr not­wen­dig ist, wenn wei­te­re defi­nier­te Vor­ga­ben zutref­fend sind.

Ist eine Sub­stanz nicht in einer Posi­tiv­lis­te einer Bewer­tungs­grund­la­ge gelis­tet, so ist ein Antrag zur Auf­nah­me mög­lich. Die­ser Antrag besteht neben toxi­ko­lo­gi­schen Über­prü­fun­gen auch aus Migra­ti­ons­be­stim­mun­gen oder mathe­ma­ti­schen Abschät­zun­gen (Model­lings) sowie Anfangs- bzw. Restgehaltsbestimmungen.

Ist eine Sub­stanz in der euro­päi­schen Kunst­stoff­ver­ord­nung (EU) Nr. 10/2011 oder der 4MS „core list“ auf­ge­führt, so gilt es, den Grenz­wert zu überprüfen.

Die FABES kann Sie bei den oben genann­ten Punk­ten ent­spre­chend umfas­send bera­ten und ana­ly­tisch zur Sei­te ste­hen. Eine Antrags­stel­lung ist eben­falls möglich.

USA: Verpackungsmaterialien

Für Lebens­mit­tel­kon­takt­ma­te­ria­li­en, die auf Kon­for­mi­tät getes­tet wer­den sol­len, gilt in den USA eine dif­fe­ren­zier­te Vor­ge­hens­wei­se. Abhän­gig von der Fra­ge­stel­lung basiert eine FDA-Unter­su­chung auf Rezep­tur­über­prü­fun­gen, oben genann­ten Migra­ti­ons­un­ter­su­chun­gen und/oder Extrak­tio­nen („End­prü­fun­gen“), die gemäß dem „Code of Fede­ral Regu­la­ti­on (CFR) Title 21″ aus­zu­füh­ren sind. Sofern ein Rezep­tur­be­stand­teil nicht unter der 21 CFR 174–186 oder den GRAS-„Notices“ gelis­tet ist bzw. als „pri­or sanc­tion­ed“ gilt, kei­ner TOR-Aus­nah­me unter­liegt oder kei­ne gül­ti­ge FCN vor­liegt, bestehen prin­zi­pi­ell meh­re­re Möglichkeiten:

  • Berück­sich­ti­gung des „func­tion­al barrier“-Prinzips bzw. „gene­ral­ly reco­gni­zed as safe“ (GRAS)-Prinzips;
  • Erstel­lung eines „Thres­hold of Regu­la­ti­on“ (TOR)-Antrages bei der ame­ri­ka­ni­schen Behör­de FDA;
  • Erstel­lung einer „Food Cont­act Noti­fi­ca­ti­on“ (FCN) zur Ein­rei­chung bei der ame­ri­ka­ni­schen Behör­de FDA, die das Ein­satz­ge­biet der Sub­stanz, des­sen Ana­ly­se, Migra­ti­on und Toxi­zi­tät beschreibt. Die zu ver­wen­den­den Lebens­mit­tel­si­mu­lan­zi­en und Migra­ti­ons­be­din­gun­gen wer­den kon­kret in den „Gui­dance for Indus­try – Che­mis­try Recom­men­da­ti­ons“ der FDA beschrieben.

Die FABES kann Sie bei den oben genann­ten Punk­ten ent­spre­chend umfas­send bera­ten, ana­ly­tisch zur Sei­te ste­hen und sofern mög­lich die Kon­for­mi­tät bestätigen.

Weitere Staaten

Ande­re Län­der, wie z.B. die Schweiz oder Chi­na, leh­nen sich an die EU- oder FDA-Vor­ga­ben an.

FABES schlägt Ihnen ger­ne eine mög­li­che Vor­ge­hens­wei­se vor mit dem Ziel, die Kon­for­mi­tät bestä­ti­gen zu können.